Im Vordergrund, sich fast schon aus dem Bild neigend und mit gesenktem Blick, ein Herr im Anzug. Dahinter befinden sich zwei weitere Herren mit Pfeife. Der linke im blauen Sakko, der rechte im schwarzen Mantel. Im Hintergrund auf einer Bank sitzt eine strickende Frau. Links daneben steht der Kinderwagen.
Jede Person hat seine eigene Blick- oder Bewegungsrichtung und ist in seiner jeweiligen perspektivischen Darstellung von den anderen abgegrenzt. Die vier Personen, die das expressionistische Werk vereint, bleiben physisch alleine und abgegrenzt voneinander und emotional einsam.
Erna Stempel ist eine Pfälzische Graphikerin und Buchillustratorin der 1920er Jahre, deren Werk und Leben der Allgemeinheit noch weitestgehend unbekannt ist. Ihr gesamter Nachlass befindet sich im Historischen Museum der Pfalz. Ihre künstlerische Hochphase erlebte sie zwischen 1920 und 1925 als die 1900 geborene Landauerin an der Kunstgewerbeschule in Nürnberg studierte. 1925 endete diese künstlerische Phase und die Möglichkeit einer Entwicklung, als sie ihr Studium abbrach und Theodor Mayer aus Edenkoben heiratete. Sie folgte ihrem Mann, der dienstlich in unterschiedlichen Städten tätig war. 1944 verstarb Erna Stempel durch die Folgen eines Unfalls.
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