museum-digital
CTRL + Y
en
Sayner Hütte mit Kunstgussgalerie Fotografie [7.1259]
Stammhaus der Familie Remy in Bendorf, Detailaufnahme (REM CC BY-NC-SA)
Provenance/Rights: REM (CC BY-NC-SA)
1 / 1 Previous<- Next->

Stammhaus der Familie Remy in Bendorf, Detailaufnahme Eingangsbereich

Contact Cite this page Data sheet (PDF) Canonical version (record) Calculate distance to your current location Mark for comparison Graph view

Description

Farbfotografie. Diese Detailaufnahme zeigt ein Schild mit der Aufschrift "In diesem Hause weilte Goethe mit Lavater am 18. Juli 1774", angebracht über der Eingangstür des ehemaligen Stammhauses der Familie Remy, gelegen an der Unteren Vallendarer Straße 19 Ecke Entengasse in Bendorf. Dieses sogenannte "Remy-Haus" wurde im Jahr 1748 von Johannes Remy erbaut.

Die Familie Remy prägte im 18. und 19. Jahrhundert durch ihre Unternehmen im Bergbau und Eisenhüttenwesen die Entwicklung der Stadt Bendorf wesentlich. Sie gaben vielen Menschen Arbeit und trugen somit zu bescheidenem Wohlstand in der Region bei. Gründer des Unternehmens war Wilhelm Remy (1702-1761), er betrieb Eisenhütten und Eisenerzgruben im Bezirk Bendorf. Weil seine Ehe mit Maria Elisabeth Hoffmann kinderlos blieb, nahm er seinen Schwager und Vetter Johannes (1713-1778) als Teilhaber in sein Unternehmen auf. Gemeinsam führten sie erfolgreich die Geschäfte. Der Erfolg bescherte Wilhelm eine seltene Auszeichnung seines Landesherrn, den Titel Kommerzienrat. Die Remys bauten prächtige Wohnhäuser sowie eine eigene Kirche für die reformierte Gemeinde. Johannes Remy und seine Gemahlin Johanette Elisabeth Remy (geb. Hoffmann) empfingen in ihrem Wohnhaus, heute ‘Untere Vallendarer Straße 19’, bekannte Persönlichkeiten von nah und fern, wie beispielsweise den Dichter Johann Wolfgang von Goethe.

Die Familie Remy kümmerte sich auch um das Wohl der Bevölkerung und ihrer Arbeiter. Nach dem großen Brand 1743, bei dem die obere Ortshälfte von Bendorf vollständig niederbrannte, stellte die Familie Remy das Geld für den Wiederaufbau zur Verfügung. Da es damals keine Kranken- und Altersversicherung gab, führten sie die Knappschaftskasse ein, um ihre Arbeiter abzusichern und vor drohender Armut zu bewahren. Und das sechzig Jahre bevor Bismarck die Invalidenversicherung ins Leben rief. Die Remys organisierten außerdem Theaterabende als Wohltätigkeitsveranstaltungen, um mit dem Erlös arme Arbeiterfamilien zu unterstützen. Über 100 Jahre führte die Familie Remy das Unternehmen bis sie es 1870 an die Firma Krupp verkaufte.

Material/Technique

Papier / Fotografie

Measurements

125 x 100 mm

Literature

  • Ilse Müller, Günther Schweizer, Peter Werth (2009): Die Familie Remy. Kannenbäcker und Unternehmer. Eine genealogische Bestandsaufnahme. Tübingen
  • Schröder, Brigitte (1986): Der Weg zur Eisenbahnschiene. Geschichte der Familie Remy und ihre wirtschaftliche und kulturelle Bedeutung. Neustadt an der Aich
  • Ulrike Hoppe-Oehl, Monika Löcken, Adelheid Simon-Schlagberger (1998): Die Remys. Eisenhüttenleute mit Leib und Seele. Bendorf
Map
Sayner Hütte mit Kunstgussgalerie

Object from: Sayner Hütte mit Kunstgussgalerie

Seit 1.1.2020 ist das Rheinische Eisenkunstguss-Museum (REM) von der Stadt Bendorf auf die Stiftung Sayner Hütte übergegangen. Teile der Sammlung...

Contact the institution

[Last update: ]

Usage and citation

The textual information presented here is free for non-commercial usage if the source is named. (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Please name as source not only the internet representation but also the name of the museum.
Rights for the images are shown below the large images (which are accessible by clicking on the smaller images). If nothing different is mentioned there the same regulation as for textual information applies.
Any commercial usage of text or image demands communication with the museum.