Im Waffenstillstandabkommen vom 11. November 1918 wurde die Besetzung der linksrheinischen Gebiete einschließlich der rechtsrheinischen Brückenköpfe um Mainz, Koblenz und Köln von den Siegermächten festgelegt. Im Dezember 1918 zogen die französischen Truppen in die Pfalz ein. Landau wurde am 1. Dezember besetzt und General Gérard schlug hier am 4. Dezember sein Hauptquartier auf. Die französischen Soldaten waren unter anderem in der nach Gérard benannten Kaserne untergebracht, die auf der Postkarte zu sehen ist. Bis 1929 entwickelt sich Landau zur größten französischen Garnison in der Pfalz mit 3800 Mann.
General Gérard wohnte in Speyer und unterstützte die „Freie-Pfalz“, eine separatistische Bewegung des Landauer Chemikers Eberhard Haas. Dessen Anliegen war die Gründung eines autonomen Pfalz-Staates, der sowohl von Bayern als auch vom Deutschen Reich abgekoppelt sein sollte. General Gérard stand mit seiner Unterstützung in Konkurrenz zum ebenfalls im besetzten Rheinland stationierten französischen General de Metz. De Metz verhandelte mit Zentrumskreisen und unterstützte die Pläne Hans Adam Dortens zur Bildung einer autonomen Rheinischen Republik. [Vanessa Velikonja]
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