Während die Gemeinde ihren früheren peripheren Siedlungsplatz bei Altspeyer aufgab, entstand inmitten der Kernstadt, südwestlich des Domes, ein neues jüdisches Viertel - über Jahrhunderte Zentrum des jüdischen Lebens in der Stadt. Zu Beginn des 12. Jahrhunderts wurden eine neue Synagoge und die Mikwe als Ritualbad errichtet, ebenso entstanden um den großen und kleinen "Schulhof" herum ein Gemeindehaus und weitere Zweckbauten. Das Gemeindehaus diente als Versammlungsort des Judenrates, vor allem aber als Hochzeitshaus für Hochzeiten und andere Feste. Es wird in den im Stadtarchiv Speyer verwahrten Quellen auch als "Tanzhaus" bezeichnet, zum Beispiel in einem Speyerer Ratsbuch des 14. Jahrhunderts: den großen schulhoff, den man nennet der juden dantzhus. Der Eintrag datiert aus dem Jahr 1356.
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