Der Faustkeil ist ein Werk des Homo erectus. Er diente vor allem zum Aufbrechen der Beutetiere. Vor rund 1,5 Millionen Jahren - das entspricht etwa 50.000 Generationen - wurde in Ostafrika der erste Faustkeil aus einem Geröllstein geschlagen. 1,4 Millionen Jahre später war er in verbesserter Form, Qualität und Effektivität immer noch in Gebrauch. Er ist damit das erfolgreichste Gerät der Menschheitsgeschichte. Urmenschen in Afrika, Europa, Vorder- und Zentralasien haben ihn in nahezu unveränderter Grundform aus unterschiedlichem Steinmaterial hergestellt. Kennzeichnend ist die mandelförmige Gestalt mit einer teilweise umlaufenden Schneidekante. Die anfänglich groben Umrisse wurden später immer symmetrischer und flacher. Der Faustkeil war überhaupt das erste und in jener Zeit einzige menschliche Werkstück, das einem festen Formschema folgte. Seine massive Gestalt war also konstruktiv gewollt, begründet in ihrer Zweckmäßigkeit.
In Mitteldeutschland ist chronologisch nur ein ganz kurzer und später Abschnitt der Entwicklung dieses langlebigsten Gerätes aller Zeiten überliefert. Noch die frühen Neandertaler haben Faustkeile benutzt.
Die in Mitteldeutschland gefundenen Exemplare sind zwischen 350.000 und 80.000 Jahre alt.
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