Neufunde von Körperresten und Fährten von Gliederfüßern befeuerten die Diskussion um Lebensweise und systematische Stellung der Riesenhundertfüßer.
Der bisher fehlende Nachweis von Mundwerkzeugen, bestimmte Merkmale der Bauchseite und die Annahme, der Urzeitriese sei mit zarten Panzern ausgestattet gewesen, wie sie in ähnlicher Form bei großen Schmetterlingsraupen vorkommen, lässt an eine Zugehörigkeit zu den Doppelfüßern (Diplopoda) und an eine Verwandtschaft mit den heutigen, winzigen, pflanzenfressenden Pinselfüßern denken.
Im Gegensatz dazu, begründen andere Wissenschaftler*innen eine Zugehörigkeit der Fossilrest zu den Tausendfüßern. Dafür sprechen der eindeutige Nachweis einer kräftigen Panzerung, entsprechend tief eingetretenen Fährten und sedimentologische Befunde zu Bewegungsfährten. Befürworter dieser Annahme sehen in dem Hundertfüßer Arthropleura einen über mindestens 40 Millionen Jahre erfolgreichen landlebenden Großräuber, der mit seiner Schnelligkeit und möglicherweise mit einen Giftbiss die Amphibien in seinem Lebensraum leicht zu seiner Beute gemacht haben könnte. Erst der Fund eines vollständigen Kopfes mit den Mundwerkzeugen könnte diese These eindeutig belegen – oder entkräften.
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