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Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) Gemäldesammlung [MOI00211]
Chelsea (Kulturstiftung Sachsen-Anhalt, Punctum/Bertram Kober RR-F)
Provenance/Rights: Kulturstiftung Sachsen-Anhalt, Punctum/Bertram Kober / Punctum/Bertram Kober (RR-F)
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Chelsea

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Description

Für John Constable war - ebenso wie für William Turner (1775 - 1851), den anderen bedeutenden Neuerer der englischen Landschaftsmalerei - das großformatige, in allen Einzelheiten im Atelier ausgeführte Gemälde immer noch das Ziel aller künstlerischen Bemühungen. Daneben entstanden aber zahlreiche Ölskizzen vor der Natur, die nicht mehr die Funktion bloßer Vorstudien erfüllten, sondern eigenständige Kunstwerke sind und auf die Freilichtmalerei des Impressionismus vorausweisen.
Die kleine Ansicht des Londoner Vororts Chelsea repräsentiert diesen Bildtypus in vorbildlicher Weise. Der unmittelbare, genau beobachtete Natureindruck ist bestimmend. Den Bildungen der Wolken, den Reflexen im Wasser und der besonderen Farbstimmung, die die von Feuchtigkeit gesättigte Atmosphäre hervorbringt, kommt gleiche Bedeutung zu wie den topografischen Gegebenheiten. Windgetriebene Regenwolken, die weiße Rauchfahne und das in entgegengesetzter Richtung treibende Boot sind Indizien einer Bewegtheit, die sich im dynamischen Pinselstrich fortsetzt und dem Betrachter mitteilt. Gerade die pastosen, weißlichen Pinselstriche in den Lichtern, aber auch die Farbflecken der wenigen Figuren wirken, einzeln betrachtet, locker, ja beinahe zufällig, und erweisen sich doch im Bildzusammenhang als präzis gesetzte Akzente.
Trotz seiner Unmittelbarkeit ist das Gemälde keine reine - also einschichtige - Primamalerei, sondern in überlegter Zweischichtigkeit aufgebaut, die auf die von Constable bewunderten Niederländer des 17. Jahrhunderts zurückgeht und das Kolorit nachhaltig beeinflusst. Auf einen hellockerfarbigen Grund ist eine dunkelbraune Untermalung aufgebracht, die in der befestigten Uferkante, den Häuserwänden in der Bildmitte und im Himmel hindurch schimmert. Gegen diesen warmen Untergrundton sind zahlreiche kühle Grau-, Blau- und Grüntöne gesetzt. Die kalten Farben, die im Bild normalerweise zurückweichen, werden vom warmen, nach vorn drängenden Rotbraun hinterfangen, woraus ein dynamischer Kontrast entsteht, der auch das Nebeneinander der Farbtöne bestimmt. Das Kolorit ist somit durch Wechselwirkungen gekennzeichnet, die - neben der Dynamik der Pinselschrift - entscheidend zur Lebendigkeit des Gesamteindrucks beitragen.

Material/Technique

Öl auf Holz

Measurements

24 cm x 34,5 cm

Map
Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)

Object from: Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)

Seit 1904 ist in der Moritzburg das hallesche Kunstmuseum untergebracht, zunächst nur mit seinen kunsthandwerklichen Beständen, ab 1921 auch mit der...

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