museum-digital
CTRL + Y
en
Sayner Hütte mit Kunstgussgalerie Fotografie [7.0875]
Die Kirchen St. Medard in Bendorf im Jahre 1912 (REM CC BY-NC-SA)
Provenance/Rights: REM (CC BY-NC-SA)
2 / 2 Previous<- Next->

Untere Kirche der Reformierten (Ev. Gemeindesaal), Bendorf, 1912

Contact Cite this page Data sheet (PDF) Canonical version (record) Calculate distance to your current location Mark for comparison Graph view

Description

Postkarte aus dem Jahr 1912. Druck einer schwarzweißen Zeichnung, die die sog. Untere Kirche der Reformierten (heute: evangelischer Gemeindesaal) in Bendorf zeigt, die von der Familie Remy 1773/74 errichtet wurde. Am linken Bildrand ist das Wohnhaus des Johannes Remy erkennbar.
Die Vorfahren der Bendorfer Unternehmerfamilie Remy waren aus Lothringen nach Deutschland eingewandert. Sie siedelten sich in Höhr-Grenzhausen an und waren dort im Töpferhandwerk tätig. Sie brachten ihren reformierten bzw. calvinistischen Glauben mit. Wilhelm Remy (1702-1761) schlug einen anderen Berufsweg ein und wandte sich dem Bergbau- und Eisenhüttenwesen zu. Innerhalb weniger Jahre stieg er vom Hüttenmeister zum Unternehmer auf und erhielt als landesherrliche Auszeichnung für seine Verdienste als Geschäftsmann im Eisenhüttenwesen 1729 den Titel „Faktor“ und einige Jahre später (1744) den Titel „Kommerzienrat“. Wichtig für seine Karriere war seine Heirat mit Maria Elisabeth Hoffmann, deren Vater im Eisengewerbe in Hachenburg tätig war und regen Handel mit Holland unterhielt. In den Jahren 1723-1724 wird die Lizenz zum Eisenerzabbau auf der „Loh“ in Bendorf erteilt und die Grube „Vierwinden“ auf der heutigen Vierwindenhöhe öffnet ihren Betrieb. 1730-40 gehen alle in der Bendorfer Gemarkung befindlichen Eisensteingruben in den Besitz von Wilhelm Remy über. Die Familie Remy baute das Eisenhüttenwesen im 18. Jahrhundert systematisch aus: Sie betreibt zeitweise zwei bzw. drei Schmelzhütten (Untere und Obere Hütte, Hammerhütte Steinebrück) in Bendorf mit dazugehörenden Erzgruben. Da die Remys wie auch alle anderen Mitglieder der reformierten Kirchengemeinde in Bendorf nicht das Recht zur freien Religionsausübung innehatten, mussten sie zur Messfeier nach Höhr-Grenzhausen fahren. 1747 erwirkte Johannes Remy (1713-1778), Vetter, Schwager und Nachfolger von Wilhelm Remy, vom Landesherrn für alle Zeiten das Recht zur freien Religionsausübung und man entschloss sich die sog. Untere Kirche der Reformierten 1773/74 zu erbauen.

Material/Technique

Papier / Druck

Measurements

140 x 90 mm

Map
Sayner Hütte mit Kunstgussgalerie

Object from: Sayner Hütte mit Kunstgussgalerie

Seit 1.1.2020 ist das Rheinische Eisenkunstguss-Museum (REM) von der Stadt Bendorf auf die Stiftung Sayner Hütte übergegangen. Teile der Sammlung...

Contact the institution

[Last update: ]

Usage and citation

The textual information presented here is free for non-commercial usage if the source is named. (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Please name as source not only the internet representation but also the name of the museum.
Rights for the images are shown below the large images (which are accessible by clicking on the smaller images). If nothing different is mentioned there the same regulation as for textual information applies.
Any commercial usage of text or image demands communication with the museum.