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Museum Baruther Glashütte Mongolien - Malerei und Glaskunst von Karsten Wittke [190046]
Gemälde (Museum Baruther Glashütte CC BY-NC-SA)
Provenance/Rights: Museum Baruther Glashütte / Turowski (CC BY-NC-SA)
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Gemälde

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Description

Florian Goldberg, Katalogauszüge zu Karsten Wittkes Mongolei-Zyklus:
Berg, Fluss, Stein, Himmel. Karsten Wittke ist im besten Sinne ein deutscher Maler. Und im kompliziertesten. Studierte während der Hochblüte der Wilden Malerei bei Marwan in Berlin, konnte schon früh virtuos mit Pinsel und Material umgehen, fand rasch Aufmerksamkeit für seine Werke, die sich durch expressive Farbwirkung auszeichneten; wurde herum- und weitergereicht bis zu PS One in New York, wo er dank eines Stipendi-ums des Berliner Senats knapp zwei Jahre lebte und arbeitete; kehrte 1990 in ein radikal gewandeltes Deutschland zurück, übersiedelte nach Köln und machte als Künstler den deutschesten aller Fehler: Er dachte. Dachte, das ginge nicht mehr, diese »netten farbigen Pinseleien«. Dachte, er müsse nun »ernsthaft« werden und sein Werk besser einpassen in den sperrigen kunsttheoretischen Diskurs. Was, wenn überhaupt, durfte man noch malen? - Seine Malerei wurde konzeptueller, minimalistischer, bis am Ende nur noch winzige Farbimpulse übrig blieben. Dann starb sie ihm ab. Er verließ das Atelier und arbeitete mit Architekten. Kunst am Bau. Siedlungen im Stil von Taut. Die Farbgestaltung von Räumen und Gebäuden. – Das hatte schon was, sich die Frage nach den konkreten Menschen zu stellen, die in den Räumen wohnen würden: »Die Leute sind in der Kunst und wissen nicht mal, dass es Kunst ist!«
Es lässt sich darüber streiten, ob Reinhardt das Wesen der chinesischen Malerei erfasst oder nicht vielmehr ein Problem westlicher Künstler beschreibt, auf das sie, wie eingangs angedeutet, reagieren mussten: Die notwendige Abkehr von der Dominanz des Rationalen hin zur direkten, ungefilterten Erfahrung. Auf jeden Fall bringt Ad Reinhardt auf den Punkt, was Karsten Wittke in der Mongolei ereilte. Eine Umkehr der Perspektive nicht nur im Sinne der Welt- sondern auch der Selbstwahrnehmung, eine Art spontanes Erwachen, die eine Rückkehr von der rationalistischen Konstruktion zur Intuition und damit zur Malerei bewirkte
Das war 2015. Seither lassen Karsten Wittke die Eindrücke nicht mehr los. Er beginnt ein visuelles Tagebuch zu führen. Nicht auf Papier, auf dem iPad notiert er seine Bildideen mit einem einfachen japanischen Zeichenprogramm für Kinder. Zwei Einstellungen, Pinsel und Linie. Eine bewusste Limitierung, die ihm erlaubt, schnell und überall zu arbeiten. So entsteht in tausenden Notaten ein Motivset, das er nach und nach auf die Leinwand überträgt. (Florian Goldberg)

Museum Baruther Glashütte

Object from: Museum Baruther Glashütte

Das Museum Baruther Glashütte ist spezialisiert auf Glas- und Technikgeschichte. Es ist ein authentischer Standort der Industriekultur in der...

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