Die Skulptur stellt die Heilige Elisabeth von Portugal in der Manier mittelalterlicher Gewandfiguren dar. Elisabeth, die 1271 als Prinzessin von Aragon geboren wurde und bereits 1282 mit dem portugiesischen König Dionysius verheiratet wurde, trat nach dem Tod ihres Mannes 1325 in ein franziskanisches Nonnenkonvent ein. Die Heilige ist hier als junge Königin mit Krone (von der einige Zacken abgebrochen sind) auf dem Haupt dargestellt. Ihre Haare sind zu zwei langen Zöpfen geflochten, die nach vorne über die Schultern und bis auf die Unterarme herabfallen. Der Blick ist andächtig nach unten geneigt. Im geschürzten Kleid befinden sich Rosen, die an ein Rosenwunder anspielen, das sich ähnlich wie bei ihrer Großtante Elisabeth von Thüringen abgespielt hat. Der Legende nach wollte Elisabeth Brot zu den Armen bringen. Ihr Mann, der dies nicht guthieß, hielt sie auf und fragte, was sie bei sich trage. Elisabeth behauptete, sie habe Rosen dabei und tatsächlich verwandelte sich das Brot in Rosen.
Bei der Figur handelt es sich um ein Gipsmodell, an dem noch metallene Messpunkte erhalten sind. Sie wurde von Gottfried Renn geschaffen, einem aus Österreich stammenden Bildhauer, der Mitte des 19. Jahrhunderts nach Speyer kam, um an der Neuausstattung des Domes mitzuwirken. Er blieb bis zu seinem Tod in Speyer und schuf auch Skulpturen für viele andere Kirchen in der Region. Auch in Frankreich sind Arbeiten von ihm zu finden, z.B. in der Kathedrale von Metz oder an der St. Georgskirche im elsässischen Hagenau. Die vorliegende Figur diente als Modell für eine in Stein ausgearbeitete Skulptur an der Chapelle Toussaint in Straßburg. [Johanna Kätzel]
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