Einem Kreuzträger, dem vier Ministranten assistieren, folgt eine Gruppe von Mönchen in die Klosterhalle zum Gottesdienst. Von der linken Seite fallen die Sonnenstrahlen in das Innere der Halle. Die fließenden rötlichbraunen und ockernen Farbtöne verschleiern die Konturen des ruinösen Gebäudes als Ausdruck der südlichen Atmosphäre.
Der Architekt Karl Friedrich Schinkel schrieb 1820 über Blechens Vorstellungskraft: „Gestern war der junge Blechen wieder in meinem Atelier […] Plötzlich griff Blechen nach einem Pinsel, tunkte ihn in meine teure Sepia und sagte, indem er nach einem Bogen Papier zu seinen Füßen griff: ,Ich sehe jetzt Venedig vor mir. Wenn ich doch auch einmal dort sein könnte!‘ Und sogleich warf er ein Bild des großen Kanals mit der Salutenkirche auf das Blatt, dass mir bei der Arbeit beinah graulich zumute wurde: so treffend bewältigte er ein Motiv, was er leibhaftig vor Augen sehen musste. Denn es konnte ihm aus andern Bildern diese völlig vom üblichen entfernte Blickeinstellung nicht in Erinnerung sein, da sie m. W. kein Maler vor ihm gemalt hat.“
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