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Kupferstichkabinett [171-1920]
http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ImageAsset&module=collection&objectId=1898130&resolution=superImageResolution#4497339 (Kupferstichkabinett, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Provenance/Rights: Kupferstichkabinett, Staatliche Museen zu Berlin / Atelier Schneider (CC BY-NC-SA)
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Au Café des Ambassadeurs

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Description

Während der zweiten Hälfte der 70er Jahre thematisierte Degas häufig die in den Konzertcafes der Zeit gebotenen nächtlichen Varietedarbietungen. Das Agieren der Chansonetten und Diseusen im Rampenlicht der Bühne faszinierte ihn offenbar ebenso wie viele Jahre später Toulouse-Lautrec (Kat. VII.69), der in dieser Hinsicht manche Anregung von seinem Vorläufer empfing. Auf verschiedenen Pastellen und vor allem Lithographien Degas´ ist das an den Champs-Elysees gelegene »Aux Ambassadeurs«, eine Pavillonarchitektur im Grünen, festgehalten. Am bekanntesten wurde die Lithographie »Mlle Bécat aux Ambassadeurs« (D.49, 1877/78), von der das Kabinett einen seltenen Abdruck besitzt.
Vorliegende Radierung (es handelt sich um die formatmäßig größte von Degas je geschaffene) hebt sich durch ihre Technik, die Kühnheit der Perspektive, die scharfen Überschneidungen sowie die gelegentlich fast abstrakt wirkenden, schwer lesbaren Formen gegenüber den weicheren Lithographien und Monotypien gleicher Thematik ab. Zur Unterstützung der in diesen zum Ausdruck gebrachten malerischen Flächenwirkungen überarbeitete Degas eine Reihe der entsprechenden Monotypien zusätzlich mit Pastell. Auch eines der vom 3. Zustand der Radierung bekannt gewordenen Exemplare hat er später (1885) auf diese Weise abgewandelt.
Die verschiedenen Zustände von »Aux Ambassadeurs« unterscheiden sich stark voneinander, so daß jeder für sich eigenständig ist und eine neue Variante darstellt. Erst die Endfassung weist die durch die Architektur und den Baum verspannte klare Raumdisposition aus verschiedenen Richtungsperspektiven auf. An die Stelle des sich vorher verbreitenden diffusen Lichtes tritt hier nachtschwarze Dunkelheit, welche die Figuren mit ihren graziösen Bewegungen stärker hervortreten läßt.
Von den vorausgehenden vier Zuständen sind insgesamt nur sechs Exemplare bekannt. Wahrscheinlich beschränkt sich auch die Zahl der von der fertigen Platte abgezogenen Drucke auf wenige Stücke.

Text: Sigrid Achenbach in: Das Berliner Kupferstichkabinett. Ein Handbuch zur Sammlung, hg. von Alexander Dückers, 2. Auflage, Berlin 1994, S. 403f., Kat. VII.54 (mit weiterer Literatur)

Material/Technique

Radierung, Vernis mou, Kaltnadelradierung, Aquatinta

Measurements

Plattenrand: 26,5 x 29,7 cm

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Kupferstichkabinett

Object from: Kupferstichkabinett

Das Kupferstichkabinett ist das Museum der Graphischen Künste bei den Staatlichen Museen zu Berlin. Es bildet dort das Sammlungs-, Kompetenz- und...

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