Prinz Karl von Preußen erhielt 1826 von seinem Vater König Friedrich Wilhelm III. das ehemalige Ordenspalais am Wilhelmplatz anlässlich seiner Verlobung mit der Prinzessin Marie von Sachsen-Weimar zum Geschenk. Ab Mai 1827 wurde es nach Entwürfen von Schinkel baulich erneuert und ausgestattet. Das hier in Details dargestellte Sofa gehörte zum Interieur eines auch Marmorsalon oder Stucksaal genannten Empfangssaals im ersten Obergeschoss. Es war Teil eines Ensembles aus zwei Sofas und acht Sesseln (Inv. SM 46.45; Inv. SM 46.39). Eine Skizze zum Sofa, von Schinkel oder Carl Scheppig, ist erhalten (Inv. SM S.38). Die Werkzeichnung gibt das Möbel in der Seiten- und Vorderansicht soweit es zum Verständnis des Aufbaus und der Ornamentik nötig ist wieder. Die Skizze am oberen Blattrand zeigt das gesamte Möbel mit losen Sitzkissen sowie daneben die Kostenaufstellung zur Herstellung. Das Möbel wurde nach Schinkel in „Silberholz und Gold“ gearbeitet. Varianten des Sofas wurden von Ludwig Lohde 1836 und 1862 publiziert (Inv. Lohde 1836,3,4; Inv. Lohde 1862,13). Zu diesen Blättern haben sich Vorzeichnungen erhalten (Inv. SM 49.20; Inv. SM 49.38). Das Sofa ist verschollen.
Text: Birgit Kropmanns (2012)
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