Candida gilt als der Wegbereiter der Renaissancemedaille nördlich der Alpen. Er hat längere Zeit am Hofe Karls des Kühnen und Maximilians in Burgund gewirkt und Porträts geschaffen. Er soll aus einer vornehmen Familie Neapels stammen und für den diplomatischen Dienst ausgebildet worden sein. Die Medailleursarbeit betrieb er nur nebenbei. Nachweisbar war er seit 1467 am Hofe Karls des Kühnen als dessen Sekretär und Diplomat. Nach dem Tode Karls des Kühnen 1477 in der Schlacht bei Nancy übernahm ihn Maximilian als Sekretär, 1479 fiel er allerdings in Ungnade und kam ins Gefängnis. Nach seiner Rehabilitierung 1480 ging er an den Hof Karls VIII. von Frankreich. - Diese Gußmedaille zeigt Jehan de la Gruthuse, den Festungskommandanten von Lille und Jehan Miette, den Kerkermeister Candidas.
Vorderseite: Brustbild von Johannes (Jean) Gruthusa mit halblangen Haaren und Kappe nach rechts. Er trägt eine Gewand mit Kette. Links neben dem Kopf 'A'. Unter Schulterabschnitt Liebesknoten mit A A (Assertori Assertus).
Rückseite: Brustbild des Johann (Jean) Miette mit kurzen Haaren und Kappe nach rechts. Die Umschrift in kursiven Lettern, unten Schrift und links neben Brustbild ein Turm mit Schrift darauf, darunter und daneben.
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