Da die athenischen Tetradrachmen möglichst beständig genau gleich aussehen sollten, fällt gerade in der Zeit von ca. 450-400 v. Chr. eine Feindatierung schwer. Für diese Periode versuchte jüngst C. Flament eine Gliederung, die sich auf die Beobachtung kleinster Details und deren Veränderung begründet. Auf der Vorderseite sind die Gesichtsform der Göttin und das Aussehen ihres Mundes sowie Größe und Form des Ohrs, des Ohrrings und Position der Olivenblätter und der Palmette auf dem Helm Datierungskriterien. Auf der Rückseite muss vor allem die Körperbildung der Eule, die Länge ihres Schnabels, ihre Körperneigung etc. analysiert werden. Trotz dieser Unterscheidungsmerkmale fällt eine zeitliche Einordnung vieler Münzen in Flaments Gruppen schwer. Sie weisen entweder Merkmale mehrerer Gruppen auf bzw. lassen sie sich keiner der Gruppen sicher zuordnen. Zudem muss fraglich bleiben, ob diese winzigen Unterschiede tatsächlich aus einer chronologischen Abfolge resultieren oder ob sie etwa kleinste Eigenheiten verschiedener Stempelschneider abbilden.
Vorderseite: Kopf der Athena mit attischem Helm nach r. Sie trägt einen großen, runden Ohrring und einr Perlenkette, auf dem Helm drei Olivenblätter und Palmettendekor.
Rückseite: Eule steht in Dreiviertelansicht nach r., neben ihr im oberen l. F. ein Olivenzweig mit zwei Blättern und einer Frucht und ein kleiner Sichelmond. Das Ganze in quadratum incusum.
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