Unicum. Schönste Bildnismünze Karls des Großen und vielfach behandelt. Geprägt anläßlich der Kaiserkrönung des Jahres 800 (Kluge 2002) oder ab 812 nach Anerkennung des Kaisertums Karls des Großen durch Byzanz (Lafaurie 1978). Das F unter der Büste ist als Münzstättensignatur gedeutet worden: Florenz [P. E. Schramm, Die zeitgenössischen Bildnisse Karls des Großen (1928)] bzw. Frankfurt am Main [Grierson (1965) 501-536]. Beide Deutungen sind reine Hypothesen. Die Münzämter durch Buchstaben zu kennzeichnen, ist eine gängige Praxis der Neuzeit, für die es in karolingischer Zeit keine Anhaltpunkte gibt. Dennoch ist der Deutung von Grierson vielfach gefolgt worden, obwohl es sonst keinen Beleg für eine Münztätigkeit in Frankfurt in karolingischer Zeit gibt. Morrison - Grunthal (1967) und Depeyrot (1998) ordnen die buchstabensignierten Bildnismünzen unbestimmten Münzstätten zu.
Vorderseite: Büste Karls des Großen mit Lorbeerkranz und Kaisermantel (paludamentum) nach rechts. Unter der Büste F.
Rückseite: Viersäulige Kirche, im Frontjoch und auf dem Giebel je ein Kreuz.
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