museum-digital
CTRL + Y
en
Münzkabinett Antike Griechen, Archaik und Klassik [18201950]
https://ikmk.smb.museum/image/18201950/vs_org.jpg (Münzkabinett, Staatliche Museen zu Berlin Public Domain Mark)
Provenance/Rights: Münzkabinett, Staatliche Museen zu Berlin / Lutz-Jürgen Lübke (Lübke und Wiedemann) (Public Domain Mark)
1 / 2 Previous<- Next->

Phanagoria

Contact Cite this page Data sheet (PDF) Canonical version (record) Calculate distance to your current location Mark for comparison Graph view

Description

Während die Archaianaktiden von Pantikapaion, Archaianax, Paerisades I., Leukon I. und Sagauros, im 5. Jh. v. Chr. ein Königreich aufzubauen begannen, blieben die griechischen Poleis noch viele Jahrzehnte unabhängig und prägten ihre eigenen Münzen. Phanagoria brachte in dieser Zeit eine Serie von Silbermünzen in Umlauf. Der stoßende Stier auf der Drachme dieser Serie wird in Verbindung mit der Stadt der Herakleia Pontika gebracht, dem nächsten Hafen an der Südküste des Schwarzen Meeres auf der Handelsroute nach Athen, sowie deren Kolonie Chersonesos an der Westküste der Taurischen Halbinsel. Das Getreidekorn weist auf die Hauptexportware der Region hin. Der Kabir trägt den Pilos, die typische Kopfbedeckung, auf dem höheren Nominalwert in Berlin bekränzt. Allerdings ist der Kranz kein eindeutiges Attribut der Kabiroi. Die Marmorskulptur des Pilos der Dioskouroi aus Delos [LIMC III-2 (1986) 476 Abb. 248] ist ebenfalls bekränzt. Außerdem gibt es eine ähnliche Münze in London, worauf die Kappe keinen Kranz trägt. Diese Motive wiederholen sich in abgewandelter Form auf den kleineren Nominalwerten der Serie. Diese Drachmen und die kleineren Nominalwerte der dazugehörigen Serie von Silberprägungen werden in das späte 5. bis frühe 4. Jh. v. Chr. eingeordnet. - Die Kabiren (Κάβειροι, Κάβιροι) sind Gottheiten orientalischer Herkunft. Sie wurden in Phönizien verehrt, worauf der Name Kaber (= der Große), semitischen Ursprungs, hinweist. Daher stammt auch die griechische Bezeichnung Μεγάλοι Θεοί (Große Götter). Zunächst auf Lemnos eingeführt, hat sich der Kult nach Imbros und den Städten der Troas, aber auch in Theben ausgebreitet. Älteste Erwähnung sind die „Kabeiroi“ von Aischylos aus dem 5. Jh. v. Chr. Die größte Kultstätte hat sich auf Samothrake entwickelt, woher auch die Statue der Nike im Pariser Louvre stammt. Verehrt wurden ursprünglich die Gottheiten Αξίερος und Αξιόκερσα (Demeter und Kore, Persephone) sowie Αξιόκερσος und Κασμίλος (Hades und Ityphallischer Hermes) [Πυρσός, 1933; LIMC VIII-1 (1997) 820-829 s. v. Megaloi Theoi]. Auf Münzen werden ein bärtiger älterer Kabiros und ein bartloser jüngerer abgebildet.
Vorderseite: Kopf des bärtigen Kabiros mit lorbeerverzierter Kappe (pilos) nach l.
Rückseite: Stier nach l. stoßend, Getreidekorn im Abschnitt.

Inscription

Rückseite: ΦΑΝΑ

Material/Technique

Silber; geprägt

Measurements

Diameter
14 mm
Weight
3.08 g

Literature

  • Frolova (2004) 73 Nr. 10,1 Taf. 31 (dieses Exemplar).
  • J. G. F. Hind, Two notes on early coin types of Pantikapaion and Phanagoreia, Numismatic Chronicle 2008, 1 ff. 6 Taf. 1,13 (dieses Stück).
  • MacDonald (2005) Nr. 74.
  • SNG British Museum 1 Nr. 987.
Map
Münzkabinett

Object from: Münzkabinett

Das Münzkabinett zählt zu den bedeutendsten numismatischen Sammlungen der Welt. Es stellt seine Bestände vornehmlich im Bode-Museum auf der...

Contact the institution

[Last update: ]

Usage and citation

The material might be used freely (and even altered) if the attribution is given. Rights status has to be kept as it is in case of distribution.