Gußmedaille, oben gelocht. - Ein identisches Memento Mori findet sich auf der Medaille Börner (1997) Nr. 159; Pollard (2007) Nr. 163 mit dem Selbstbildnis des Giovanni Boldù. Diese Übereinstimmung ist ursächlich dafür, daß diese Medaille Giovanni Boldù zugeschrieben wurde, wenngleich der Stil des Porträts nicht Boldùs Art entspricht. Die Motive von Vs. und Rs. erscheinen auch als Dekoration der Fassade der Certosa in Pavia. Siehe Pollard (2007) 184. Die Kombination einer jugendlichen, trauernden Gestalt als Selbstbildnis Boldùs mit dem puttohaften, flammenhaltenden Genius ist eine Neuschöpfung der Renaissance, welche Elemente der antiken römischen Sepulkralikonographie wie den Genius neu interpretiert.
Vorderseite: Drapierte Büste des jugendlichen Caracalla mit Lorbeerkranz nach links.
Rückseite: Links auf einem Felsen sitzend ein trauernder, unbekleideter Jüngling (Boldù?). Rechts von ihm ein Totenschädel, auf welchen sich ein geflügelter Genius mit geschlossenen Augen aufstützt, der in seiner linken Hand eine Flamme hält.
Gelocht: Absichtlich angebrachtes Loch (oder mehrere) zur Befestigung an einem Gehänge oder einer Unterlage. Im Falle von Papiergeld häufig Lochung zum Zeichen der Entwertung.
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