Gesichtsgehänge für Frauen (burqa´)
Charakteristisch für die Frauentracht des Negev und der Gaza-Gegend. Die burqa wird statt eines richtigen Schleiers getragen, sie lässt Mund und Augen frei. Sie besteht aus einem breiten, dicht mit Kreuzstichstickerei verzierten Stirnband, von dem über der Nasenwurzel zwei mit Münzen besetzte Bänder herunterhängen. Sie verlaufen seitlich über die Wangen bis zu den Kinnbacken und werden durch je ein mit dem Kopfband verbundenes Silberkettchen in dieser Position gehalten.
Rechts und links sind am Stirnband in Schläfenhöhe zwei frei hängende Perlengeflechte angebracht.
Bei den Münzen handelt es sich überwiegend um osmanische Silbermünzen, die die tugra (Unterschrift) verschiedener Sultane tragen. Diese Münzen stellen einen Teil des Brautpreises dar, den die Trägerin anlässlich ihrer Hochzeit erhielt.
1 Band mit Münzen liegt auf dem Nasenrücken. (Ursprünglich 11 Münzen, 2 davon verloren bei Leihgabe)
Veröffentlichung s. IB 9637
Veröffentlichungen: Beduinen im Negev. Eine Ausstellung der Sammlung Sonia Gidal/ Text u. wiss. Bearb. Friederike Korsching/ Ph.v.Zabern, Mainz (Ausstellungskatalog des Staatlichen Museum für Völkerkunde München)
Sammler: Gidal, Sonia
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