Zu Beginn des 17. Jahrhunderts fertigte der niederländische Maler Frans Francken II. dieses vielfigurige Kabinettbild an. Es zeigt die Vermählung des Meeresgottes Neptun mit der Nymphe Amphitrite. Die Hochzeitsgäste aus dem Olymp sitzen bereits an der reich gedeckten Tafel, die rechts im Bild zu sehen ist. Ebenfalls rechts im Vordergrund befindet sich eine Ansammlung von Objekten, die aussehen, als seien sie zufällig vom Meer angespült worden. Es handelt sich um Naturalien – Muscheln, Seeschnecken, Korallen, Seepferdchen – wie sie im 17. Jahrhundert in sogenannten Wunderkammern zu finden waren. Diese Frühform des Museums entstand ab der Renaissance zunächst in den Palästen des Adels. Ab dem 17. Jahrhundert war eine Wunderkammer auch ein Statussymbol des Bürgertums. Dort wurden kostbares Kunsthandwerk, optische Instrumente oder auch die hier zu sehenden Naturalien aus fernen Ländern ansprechend arrangiert und präsentiert. Wahrscheinlich hing auch dieses Gemälde in einer Wunderkammer.
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