Massiver Kopf, der von einer anthropomorphen Figur stammt. Das Fragment trägt einen Kopfschmuck. Es wurde geglättet, geschlämmt, grundiert, bemalt und leicht poliert. Grundierung und Bemalung sind stark erodiert. Der Kopf besitzt mehrere Bruchstellen.
Das Fragment besitzt eine weiß-bräunliche Grundfarbe, die schwarz-braun und rot bemalt wurde. Die abgeflachte Kopfform scheint eine Schädeldeformation anzudeuten. Die Figur trägt einen elaborierten Kopfschmuck, der mit vertikalen Linien, Kreuzen und schrägen Linienbündeln verziert wurde. Symbolische Bedeutung: das Objekt verkörpert wahrscheinlich eine Person, die ein hohes Sozialprestige besaß. Stevenson-Day (1997) interpretiert die weiblichen Skulpturen der Gruppe Mora Policromo als Schamanen. Nach Lothrop 1926: highland polychrome ware.
Kulturelle Bedeutung: die anthropomorphen Figuren der Mora Gruppe zeigen im Vergleich zu den anthropomorphen Skulpturen der zoniert zweifarbigen Keramik (Rosales Esgrafiado) und des Policromo Antiguo (Gruppe Galo Policromo) einen größeren darstellerischen Schematismus. Die Keramik der Mora Gruppe wurde im Nordwesten von Costa Rica hergestellt und nach dem Zentralen Hochland und der Atlantikregion des Landes gehandelt. Sie verwendet gestalterische Elemente (sitzende anthropomorphe Figuren mit Kopfschmuck, Matten-Motiv, Kan-Kreuz), die auch aus der Maya-Keramik (Copador-Gruppe) des Clásico Tardío (900-600d.C.) bekannt sind. Ähnliche Objekte wurden vor allem in Bestattungen gefunden.
(Künne 2004)
Sammler: Lehmann, Walter
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