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FHXB Friedrichshain-Kreuzberg Museum Ausstellung Juden in Kreuzberg Ausstellungsbereich Skalitzer Straße und Umgebung [2015/3635]
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Provenance/Rights: FHXB Friedrichshain-Kreuzberg Museum / Ellen R (RR-F)
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Teilbereich: Skalitzer Straße 9

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Description

Die Familien Puls und Sack
Im Jahr 1921 heiratete der Kaufmann Georg Puls, ein Christ, die Jüdin Alice Sussmann. Er trat der jüdischen Gemeinde bei, und die beiden Töchter des Ehepaares wurden jüdisch erzogen. Die Familie lebte mit den Eltern und der Schwester von Alice Puls in der Skalitzer Straße 9. 1935 starb Alice Puls. Georg Puls und seine Töchter konnten die NS-Diktatur überleben. Die Schwester der Mutter, Else Sussmann, wurde im Januar 1942 nach Riga deportiert und dort ermordet.
Im Keller des Seitenflügels Skalitzer Straße 9 befand sich seit 1912 die Kunst- und Bauschlosserei des aus Schlesien stammenden Schlossermeisters Moritz Sack. Anfang der 1930er Jahre zog die ganze Familie aus der Skalitzer Straße 11 in eine Wohnung im Haus Nr. 9. Im März 1937 feierten Moritz Sack, sein Sohn und Mitarbeiter Walter Sack und die Mitarbeiter das 25jährige Bestehen des Betriebes. Ende 1938 musste Moritz Sack den Betrieb schließen.
Moritz Sack und seine Ehefrau Else wurden am 19. Februar 1943 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.
Walter Sack (1915-2008) war Mitglied des seit 1933 illegalen Kommunistischen Jugendverbandes Deutschlands (KJVD) und gehörte dort zu der Gruppe um Herbert Baum, die sich auch in der Wohnung der Familie Sack in der Skalitzer Straße traf.
Die jungen Kommunisten/Sozialisten engagierten sich auch in den noch bestehenden Verbänden der jüdischen Jugendbewegung und versuchten deren Mitglieder für den Widerstand zu gewinnen. Walter Sack leitete zeitweise eine eigene Jugendgruppe. 1939 emigrierte er nach Schweden und wurde im Exil Mitglied der KPD. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges lebte Walter Sack in der DDR, bis 1974 war er Bürgermeister inTreptow.
Zahlreiche Mitglieder der Gruppe um Herbert Baum verloren im Kampf gegen das NS-Regime ihr Leben: Im Mai 1942 hatten sie sich an einem Brandanschlag auf die antisowjetische Ausstellung „Das Sowjetparadies“ beteiligt. Sie wurden gefasst, zum Tode verurteilt oder in den Vernichtungslagern ermordet.

FHXB Friedrichshain-Kreuzberg Museum

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