Schwarze Frauen-Turnschuhe zum Binden, Außenseiten mit kleinen Strasssteinen beklebt; Gummisohle weiß, Kunstfaserschnürsenkel.
Innensohle trägt Aufdruck: SUPERSTAR.
Die Vorbesitzerin kaufte diese Schuhe, als sie auf dem Landweg vom Irak - über die Türkei - nach Westeuropa kommen wollte; diese Schuhe kaufte sie in Ungarn, da die vorherigen Schuhe durch die weiten Laufwege kaputt waren.
Die Vorbesitzerin, geb. 10.6.1993 in der Stadt Shingal im Irak, wuchs mit sieben Geschwistern auf. Sie war, bis den Kriegszerstörungen nicht mehr auszuweichen war, bei den Eltern und absolvierte ein Studium im Nordirak. Sie gehört der ethnischen Gruppe der Jesiden an, die besonderer Verfolgung ausgesetzt waren. Erst nachdem im Irak keine Zukunft mehr möglich war, verließ sie das Land am 8. August 2014 und machte sich auf den Weg. Mehrere Monate war sie auf der "Balkanroute" unterwegs. Sie machte sehr bedrohliche Erfahrungen auf dieser Flucht und war u.a. in Ungarn inhaftiert. Sie erhielt nach 11 Monaten und acht Tagen Asyl in Deutschland, und damit den blauen Pass. Das ermöglichte ihr die Fortsetzung ihres Biologiestudiums ab Herbst 2016, denn sie lebt und studiert jetzt in Köln, wo sie mit ihrem Verlobten lebt.
Barbara Caveng war 2016 persönlich im "Flüchtlingslager" an der griechisch-mazedonischen Grenze in Idomeni; sie sah selbst die katastrophalen Bedingungen, unter denen die Menschen dort lebten, und aufgehalten wurden. Die Bilder von Idomeni, wo die Sachen zum Trocknen über den Grenzzäunen hingen, sind um die Welt gegangen und wurden zum Symbol für die menschenunwürdigen Bedingungen in diesem Lager.
Nach der Ausstellung DaHEIM. Einsichten in flüchtige Leben, worin auch auch die Fluchtschuhe von I.S. gezeigt wurden verblieben diese in der Sammlung.
Angaben zur Herkunft:
Barbara Caveng / Kunstasyl (1963), Sammler
2015
Gebrauchsort: Ungarn, Tschechein, Österreich, Deutschland (Land)
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