Tuchintarsie mit über 100 Einzelmotiven, die von Graffities in Berlin und anderen europäischen Städten übernommen wurden. Dabei wurden solche Graffities ausgewählt, die mit Hilfe von Schablonen gesprayt wurden. Sie eigneten sich besonders für eine textile Umsetzung.
Für die Tuchintarsie wurden nichtfransende Wollstoffe verwendet. Früher waren das Wollgewebe, heute sind das oft Wollgewirke. Die Oberfläche der Stoffe wird nach der Herstellung aufgerauht (d.h. verfilzt). Die nach dem zukünftigen Bild zugeschnittenen Stoffteilchen werden ohne Nahtzugabe und ohne jegliches Stützgewebe intarsienartig aneinandergenäht. Die Kanten der einzelnen Stoffteile passen dabei so genau ineinander, dass nach dem Nähen eine völlig ebene Fläche entsteht.
Die Gemeinschaftsarbeit "Stückwerk Berlin - Stückwerk Europa" entstand 2008 in 4 Monaten am Museum Europäischer Kulturen in einem ´offenen Atelier´ unter der Leitung von Ursel Arndt. Dabei haben Interessierte erst die Nähtechnik erlernt und dann ein eigenes Motiv allein oder gemeinsam mit anderen umgesetzt.
Unter den über 25 Beteiligten entstanden während der Arbeit vor allem Gespräche über die Graffities und die Geschichten die sich dahinter verbergen, aber auch über diese alte, eher seltene, textile Technik.
Bei der Gestaltung der Gesamtkomposition stand die Beziehung der Motive zueinander im Vordergrund. Am Ende entand ein Kunstwerk mit den Maßen eines Segments der Berliner Mauer: 3,60 x 1,20 m.
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