Zweiteiliger runder Rahmen mit flachrechteckigem Profilquerschnitt, an zwei gegenüberliegenden Seiten jeweils eine vergoldete plastische Handtreue, dort verlötet, auf der Vorderseite in Versalien innen folgende Inschrift umlaufend: »AVE MARIA GRACIA”; parallel dazu auf dem Außenrand ein Winkelband mit strichgefüllten Dreieckszwickeln, unmittelbar vor den Handtreuen rautierte Flächen mit Sternfüllung, alle Dekore graviert und punziert. Schwertförmige Nadel, auf der Vorderseite teilweise abgefaste Kanten, Öse um eine Seele rund geschmiedet, vor der Öse drei parallele Stege, auf der Nadel eine vergoldete Blüte aus zwei Ebenen Kronenblättern mit einem Kugelkopfniet befestigt.
In ihrer Form steht diese Spange singulär unter den europäischen Schmuckstücken. Die ungarische Provenienzangabe ist in Zweifel zu ziehen, da verschiedene Merkmale auf eine norddeutsche Herkunft schließen lassen. Zu nennen ist einerseits die schwertförmige Nadel, andererseits der Nadelaufsatz. Winkelbänder finden sich als Dekorelement in Nord- und Mitteldeutschland. Insbesondere kann ein Handtrouwebratzen aus dem Schatzfund von Weißenfels mit einer derartigen Verzierung angeführt werden. StK
Entstehungsort stilistisch: Norddeutschland
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