Ovale Platte mit dem Bildnis des Christoph Marx in Blaumalerei. Am Rand vierfache, in Blau gemalte Ornamentleisten. Der Zinngießer Christoph Marx (geb. 1660-?) gehörte - neben Conrad Romedi (1704-1720) und Heinrich Gottfried Hammon (1656-1723) - zu den drei mit dem Krughandelsprivileg der Reichsstadt Nürnberg ausgestatteten Unternehmern, die 1711 beim Rat der Stadt die Erlaubnis für die Gründung einer Fayencemanufaktur einholten. 1712 erfolgte die Gründung der Manufaktur. Im Bestand des Kunstgewerbemuseums ist eine zweite Bildnisplatte mit dem Porträt des jung verstorbenen Conrad Romedi erhalten. Im Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe befindet sich eine weitere Platte mit dem Bildnis von Johann Jakob Mayer, der nach Romedis Tod im Jahr 1720 dessen Firmenanteile übernahm (vgl. auch die Kachel mit dem Wappen Romedis im Bestand des Berliner Kunstgewerbemuseums, Inv. Nr. 1881, 829). Auf der Rückseite der Platte steht die Inschrift: "Herrr / Christoph Marx Anfänger / dieser alhiesigen Nürnbergischen Porce= / laine Faberique Ano 1712 Ætatis Suae 60 / Georg Michael Tauber / Pinxit / Ætatis Suae 20 / [...] [den] 22 November Ano 1720". In der Sammlung des Kunstgewerbemuseums sind vier weitere Nürnberger Fayencebildplatten mit den Darstellungen der Vier Evangelisten vertreten, ebenfalls aus der Hand des Malers Georg Michael Tauber (Inv. Nr. K 1571-1574). Während der deutsch-deutschen Teilung befanden sich die beiden Platten mit den Porträts der Firmengründer im Kunstgewerbemuseum Berlin-West und die vier Platten mit den Evangelisten im Kunstgewerbemuseum Berlin-Ost. Heute sind alle sechs Bildplatten in Schloss Köpenick, der Dependance des Berliner Kunstgewerbemuseum, gemeinsam ausgestellt. Vgl. auch Silvia Glaser: Nürnberger Fayencen. Bestandskatalog GNM Nürnberg, 2017, S. 35 f. (mit Abb.).
ClKa
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