Martin-Guillaume Biennais (1764–1843) war 1806 zum Hofgoldschmied Napoleons I. (reg. 1799/1804–1814/15) ernannt worden. Für den Kaiser hatte er neben Reise- und Tafelservice auch die Krönungsinsignien geschaffen.
Diese flache Schale aus vergoldetem Sterlingsilber (Vermeil) im Empirestil, einer französischen Sonderform des Klassizismus, schmückt ein reicher Fries mit Akanthusranken und Pfauen, Fackeln tragenden Genien und Girlanden tragenden Putten am Rand, der an den Langseiten von zwei Medaillons unterbrochen wird. Diese zeigen das Urteil des Paris und die drei Grazien. Die Mitte der Schale zieren, umgeben von einem Lorbeerkranz, die Initialen von Marie-Louise von Österreich (1791–1847).
Das dazugehörige Etui aus Maroquin (feines Ziegenleder) trägt das Monogramm von Marie-Louise mit der Erzherzogskrone. Vermutlich war die Silberschale ein Verlobungsgeschenk Napoleons an seine zweite Frau. STh
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