Die Kugel ist in zwei Teilen aus etwas stärkerem Silberblech getrieben und läßt sich in der Mitte öffnen, wo ein entsprechender Verschluß, den eine umlaufende, schmale wulstförmige Leiste verdeckt, die obere und die untere Hälfte miteinander verbindet. Oben hat die silberne Kugel eine kleine, von plastischem Blattwerk umgebene Öse mit einem großen Ring, an dem die Kapsel aufgehängt wurde; unten ist ihr eine größere rosettenförmige Blüte aufgesetzt. Jede der beiden Hälften ist mit gravierten figürlichen Darstellungen in drei kreisrunden Feldern versehen, von denen einige damals weit verbreiteten graphischen Vorlagen folgen: oben die hl. Veronika mit dem Schweißtuch Christi, eine Gruppe von Anna selbdritt und der hl. Christophorus, unten Christus als Schmerzensmann mit den Leidenswerkzeugen, Maria mit dem Kind in der Strahlenglorie und eine Marienklage. Das gravierte Maßwerk, das die Zwickel dazwischen füllt, ist teilweise durchbrochen, und zwar im oberen Teil der jeweiligen Hälfte. DK
Entstehungsort stilistisch: Deutschland
Historischer Standort: bis 1885 Herford, St. Johanniskirche
de