An den Ecken abgearbeitete Kachel mit blauer Inglasurmalerei. Rahmen aus zwei breiten, mit Blattwerk gefüllten Streifen, im Zentrum ovales Innenfeld mit Wappen, umgeben von einer Umschrift, in den Zwickeln Fiederblattdekor. Die Umschrift lautet: "Herr Johann Conradt Romedi anfanger dieser alhiesigen Porcelain Faberige Anno 1712 in Gott verschinden [sic]. Ao 1720 Ætatis suae 16 1/2". Das Wappen zeigt zwei einander zugekehrte aufgerichtete Löwen, der rechte hälte eine Hellbarde und einen Schild, der linke ein Schwert, darüber Helmzier.
Johann Conrad Romedi gehörte neben Christoph Marx und Heinrich Gottfried Hammon zu den drei "Krughändlern", die 1711 beim Rat der Stadt Nürnberg die Gründung einer Fayencefabrik beantragten. 1712 erfolgte die Gründung der Manufaktur. Im Bestand des Berliner Kunstgewerbemuseums befinden sich zwei große Bildplatten aus Nürnberger Fayence mit den von Georg Michael Tauber gemalten Porträts des Johann Conrad Romedi und des Christoph Marx (Inv. Nr. K 1569, K 1570). Auf der Rückseite der Bildplatte Romedi (Inv. Nr. K 1569) ist als dessen Sterbejahr ebenfalls 1720 sowie sein erstaunlich junges Alter von 16 1/2 Jahren erwähnt, wozu auch das jugendliche Porträt passt. Conrad Romedi war selbst offensichtlich auch als Fayencemaler tätig. Darauf deutet ein im Besitz des Kunstgewerbemuseums befindlicher Teller mit dem Wappen Romedis hin, der vermutlich aus seiner Hand stammt (Inv. Nr. 1883,2020). Möglicherweise verstarb Romedi mit 16 Jahren an den Folgen des Umgangs mit gesundheitsschädlichen Substanzen in der Fayencefabrik. Ebenfalls im Kunstgewerbemuseum gibt es eine Kachel mit dem Romedi-Wappen, deren Inschrift an den frühen Tod Romedis erinnert (Inv. Nr. 1881,829). Vgl. auch Silvia Glaser: Nürnberger Fayencen. Bestandskatalog GNM Nürnberg, 2017, S. 37 f. (mit Abb.), sowie S. 59, 65.
ClKa
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