Stehender weiblicher Akt unter Bäumen auf kleinem Erdsockel. Die Frau hebt beide Arme zum Kopf, das rechte Bein ist ihr Standbein, das linke Spielbein hält sie etwas abgewinkelt. Sie wird eingerahmt von stilisierten Baumstämmen mit muschelförmigem Blattwerk, deren obere Partie ihr Schutz bietet. Die Farbgebung ist auf Weiß, Grün und Schwarz reduziert. Bezeichnet ist die Figur auf der Unterseite mit "M.L. 1927 Nr. 1805" (Pinselmarke).
Max Laeuger war ein vielseitiger Kunsthandwerker, der sich vor allem mit seinem keramischen Werk einen Namen gemacht hat. Seine Ausbildung in Malerei und Innendekoration erhielt er an der Kunstgewerbeschule Karlsruhe und lehrte selbst, ab 1894, an der Karlsruher Technischen Hochschule Figurenzeichnen, Aquarellieren, später Innenarchitektur und Gartenkunst (bis 1933). 1897 übernahm er die künstlerische Leitung der Tonwerke Kandern im Schwarzwald. In seinen hier entstandenen Gefäßen verbinden sich Elemente des Jugendstils mit volkstümlichen Anleihen (Schlickerdekore mit stilisierten Pflanzenmotiven). Zwischen 1921 und 1929 schuf Laeuger zahlreiche Gefäße und Baukeramik für die Karlsruher Majolikamanufaktur. Als eigenständiger Keramiker beschäftigte er sich intensiv mit dem Motiv weiblicher Aktfiguren, denen er einen verhalten-expressiven Ausdruck verlieh. Schlichte Formen und sparsam gesetzte Farbakzente verschmelzen zu einer Einheit.
Lit.: Barbara Mundt: 12 Jahre Freunde und Förderer. Julius-Lessing-Gesellschaft. Verein der Freunde des Kunstgewerbemuseums Berlin, Berlin 2000, S. 20
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