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Kunstgewerbemuseum [HM 2585 a]
http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ImageAsset&module=collection&objectId=861513&resolution=superImageResolution#5268217 (Kunstgewerbemuseum, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Provenance/Rights: Kunstgewerbemuseum, Staatliche Museen zu Berlin / Saturia Linke (CC BY-NC-SA)
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Rote Kasel mit den Wappen des Erzbischofs Albrecht von Brandenburg (1490-1545)

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Description

Die Kasel im Zuschnitt des 18. Jahrhunderts mit rundem Halsausschnitt und Schlitz ist aus rotem, broschiertem Seidendamast gefertigt und mit nicht zusammengehörigen Besätzen, einem Stab auf der Vorderseite und einem Kreuz auf der Rückseite, geschmückt. Im Zuge der Anpassung an die Form des 18. Jahrhunderts ist die Kasel gekürzt und ringsum mit einer schmalen gelben Seidenborte eingefasst worden. Eine etwas breitere, ähnliche Borte dient als Einfassung von Kreuz und Stab. Zwei unter den Kreuzarmen applizierte runde Wappenschilde weisen die Kasel als eine Stiftung Albrechts von Brandenburg aus.
Die Wappen:
In einem Kranz aus ineinander geschlungenen Ranken sind rechts die Wappen von Brandenburg (roter Adler), Stettin (roter Greif) und Zollern( Schwarz/Silber geviert) vereint. Die linke Wappenkombination verweist auf die geistlichen Herrschaften des Erzbischofs: Mainz (sechsspeichiges Rad), Magdeburg (Rot/Silber quergeteilt) und Halberstadt (Rot/Silber längsgespalten). Ein Samtbehang im Domschatz von Halberstadt zeigt ebenfalls runde, von Ranken gerahmte Wappen, allerdings steht hier bei den Wappen der geistlichen Herrschaften jenes von Halberstadft an erster Stelle. Dies belegt, dass dieser Behang eine Stiftung Albrechts an Halberstadt war. In Berlin hingegen besetzt das Mainzer Rad die erste Stelle, wodurch die Stiftung für Mainz gesichert ist. Albrecht von Brandenburg war seit 1513 Erzbischof von Magdeburg sowie Administrator des Bistums von Halberstadt und ab 1514 Erzbischof und Kurfürst von Mainz. 1518 erfolgte die Erhebung Albrechts zum Kardinal. Ab diesem Zeitpunkt wurden seine Wappen mit dem Kardinalshut versehen. Dieser fehlt auf unserer Kasel. So dürfen wir annehmen, dass die Stiftung der Kasel zwischen 1514 und 1518 erfolgt.
Das Gewebe:
Das Muster des prunkvollen Seidengewebes zeigt siebenfach geschweifte Rosetten, darin Granatapfelmotive in einem Blatt- und Blütenkranz. Jede Rosette ist mit Blüten besetzt und wird von einer dreifachen Granatapfelblüte bekrönt. Kielbögen aus abgetreppten Ranken stellen die Verbindung zur darüber angeordneten Rosette her. Zwischen den Kielbögen sitzen Varianten der Granatapfelmotive. Alte Knicke, Brüche und die gestückelte Vorderseite belegen, dass der Damast in Zweitverwendung verarbeitet wurde.
Kaselkreuz:
Das in der Länge beschnittene Kaselkreuz auf der Rückseite zeigt vor goldfarbenem Grund Christus am Kreuz mit den Trauernden Maria, Johannes Evangelista und darunter Maria Magdalena, die den Kreuzstamm umarmt. Über dem Kruzifixus schwebt in einem Wolkenband segnend Gottvater mit einer Weltkugel, in den Kreuzbalken die Apostel Petrus und Paulus mit ihren Attributen. Der bis nach unten durchgeführte Stamm verbindet die Kreuzigungsszene mit der Darstellung der trauernden Maria Magdalena. Kaselkreuze mit nahezu identischer Ikonographie, doch unterschiedlicher stilistischer und materieller Ausführung sind zahlreich erhalten und bezeugen die weite Verbreitung dieses Typus vom Mittelrhein bis nach Mittel- und Süddeutschland.
Kaselstab:
Der Stab zeigt in Spiralsonnenrahmen zwei untereinander angeordnete männliche Heilige. Ihre hochrechteckige Form lässt vermuten, dass es sich um ehemalige Besätze eines Chormantels handelt, die durch die Spiralsonnen zur passenden Breite ergänzt wurden. Die Figuren wurden direkt auf den Leinengrund gestickt, ihr schlechter Erhaltungszustand erlaubt keine Zuordnung. Ein schmales rotes Seidenbändchen trennt die Darstellungen. Beide Heilige stehen auf Rasenstücken sowie drei ovalen, grünen Blättern, die die Standfläche hervorheben. Ähnliche goldgerahmte Spitzblätter vor ehemals rotem Fond umgeben den unteren Heiligen, während der obere Heilige von Ranken mit fünfblättrigen Rosenblüten hinter fangen wird.
Provenienz:
Die Kasel wurde vor 1888 auf Anordnung des Kronprinzen Friedrich III aus der katholischen Kirche zu Weinolsheim, Rheinhessen für das Hohenzollernmuseum in Berlin erworben. Ehemals zugehörig war

Entstehungsort stilistisch: Mitteldeutschland

Material/Technique

Kaseloberstoff, Vorder- und Rückseite: roter Seidendamast broschiert, mit Granatapfeldekor; Futter: blaues Leinen, Zwischenfutter: gröberes naturfarbenes Leinen. Besatz: Seide, vielfarbig, goldfarbene Metallfäden, Lahn um Seele, Häuchengold, Häutchensilber; Ausstattung: gelbe Seidenborte

Measurements

Länge x Breite: Kaselvorderteil 97,5 x 61 cm; Länge x Breite: Kaselrücken 113 x 72,5 cm

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Kunstgewerbemuseum

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