Zwei fast halbkugelförmige, aus Goldblech getriebene Hälften sind durch eine freitragende Zone mit Wellenschlaufen, die oben und unten von starkem Perldraht umgeben ist, sauber zusammengelötet. Jede Halbkugel zeigt jeweils vier filigranierte Herzpalmetten, die mit gegenständigen Rankenwerk gefüllt sind. Die abgerundeten Herzspitzen sind nach oben beziehungsweise unten zusammengeführt. Auf der Ober- und Unterseite der Perle entsteht dabei ein kleiner Kranz aus gestielten Kreisknospen. Vier von ihnen sitzen in den Herzpalmetten selbst, während vier weitere den
Platz dazwischen ausfüllen. Der Knospenkreis an der Oberseite des Nadelkopfes ist offen und durch stärkeren Filigrandraht begrenzt.
Durch die in Relation zum Nadelkopf sehr wuchtige und funktional zu kurze ergänzte Nadel mit dem Vierkantstopper hat die eindeutig mittelalterliche filigranverzierte Kugel eine Erscheinung und Funktion erhalten, die sie wie das kleinere Exemplar Inv. Nr. O-1961,55 ursprünglich wohl nicht hatte. BF/HWA
(Vgl. Der Mainzer Goldschmuck. Ein Kunstkrimi aus der deutschen Kaiserzeit, hg. von Theo Jülich, Lothar Lambacher und Kristine Siebert, Regensburg 2017, S. 168f. Nr. 12)
Entstehungsort stilistisch: Westdeutschland
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