Der kleine, filigranierte Knauf, der heute mit einem neuzeitlichen Nadelschaft verbunden ist, setzt sich wie bei Inv. Nr. O-1961,54 aus zwei aus Goldblech getriebenen Hälften zusammen. Im Gegensatz zu der größeren Ziernadel liegt auf der Lötstelle in der Kugelmitte anstelle einer Zwischenzone aus à jour-Filigran ein besonders kräftiger Filigrandraht. Feinerer Draht umsäumt darüber und darunter und an den Enden des Nadelkopfes die Verzierung beider Kugelhälften. Sie besteht aus recht unordentlich gefüllten Filigranpalmetten. Sie haben in der oberen Zone etwas weniger Platz als unten, weil oben ein größerer Durchlass besteht, der ursprünglich mit einer gebohrten Perle gefüllt war. Die durch die Goldblechkugel hindurchgesteckte Nadel war oberhalb der Perle abgeflacht worden. Ob diese Perle zu der Montage mit dem neuzeitlichen Nadelschaft gehörte oder schon zum mittelalterlichen Objekt, ist nicht mehr zu klären. BF/HWA
(Vgl. Der Mainzer Goldschmuck. Ein Kunstkrimi aus der deutschen Kaiserzeit, hg. von Theo Jülich, Lothar Lambacher und Kristine Siebert, Regensburg 2017, S. 170f. Nr. 13)
Entstehungsort stilistisch: Westdeutschland
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