In ihrer einfachen, schlichten Form bildet die kreisrunde, aus Lindenholz gedrechselte Deckelbüchse ein schönes Zeugnis spätmittelalterlicher Handwerkskunst. Sie ist auf hellem Grund in kräftigen Farben bunt bemalt, der untere Teil der Dose mit Blättern und Blüten, der Rand des Deckels mit schrägen Streifen, auf dem Deckel ein Wappenschild, darin drei Querstreifen.
Derartige einfache Holzdosen, auch solche ohne Bemalung, zumeist aus dem 14. und 15. Jahrhundert, findet man wiederholt in den Kirchenschätzen Norddeutschlands; jene aus dem Dionysius-Schatz dürfte wohl schon in das spätere 15. Jahrhundert gehören. Sie dienten ursprünglich möglicherweise als Behältnis für die Hostie, kamen aber verschiedentlich, wie wohl diese, auch aus profanem Gebrauch, und wurden später für die Verwahrung von Reliquien verwendet, wie es von anderen, gleichartigen Holzdosen bekannt ist. DK
Entstehungsort stilistisch: Norddeutschland
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