Der Mann trägt die Tracht seiner Zeit: Über einem Hemd mit Lochmaschen und Zierkragen öffnet sich ein scharf gefälteltes Wams mit breitem Pelzbesatz. Den Kopf bedeckt ein hoher, steifer Hut mit Straußenfedern, nach spanischer Art. Die kleinen Hände halten das von einem Lorbeerkranz umrahmte Kölner Wappen mit den Kronen der Heiligen Drei Könige. Die Kleidungsstücke und die Haare wie auch die Teile des Wappens sind mit farbigen Bleiglasuren überzogen.
Hebt man die Figur hoch und schwenkt sie kopfunter, dann wird der Sockel zur breitrandigen Lippe eines enormen, nicht weniger als zehn Liter fassenden Hohlgefäßes, das wegen seiner Schwere an zwei rückwärtigen Henkeln gehalten werden muß. Ist es mit Getränk gefüllt, dann lässt es sich nicht eher wieder auf den Tisch stellen, als bis der letzte Schluck ausgetrunken ist, da es ja nur auf der Lippe stehen kann. Der riesige Krug ist mit seiner lustigen Gestalt also ein Scherzgefäß. Wahrscheinlich gehörte der Becher der Zunft der Kölner "Kachelbäcker". TH
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