Liturgische Salzfässer aus dem Mittelalter sind, verglichen mit anderem sakralen Gerät, relativ selten erhalten. Sie dienten der Aufbewahrung des für die Bereitung des Taufwassers benötigten Salzes.
Das Berliner Exemplar in Gestalt einer sechseckigen Dose mit flachem Klappdeckel zeigt auf den Seitenflächen Reliefdarstellungen von Christus und fünf Heiligenfiguren in Vierpässen. Auf dem Deckel erscheint außen die Darstellung der Verkündigung an Maria, an der Innenseite die Kreuzigung Christi mit Maria und Johannes. Außen am Deckel verläuft die Inschrift + : BOSETUS : ME FECIT + : AVE : GRATIA : PLENA : DOMINUS : TECUM, innen + : CUM • SIS • IN • MENSA PRIMO D´ • PAUPERE PENSA : CUM PASCIS EUM PASCIS AMICE DEUM :
Weitere liturgische Sazfässer aus den gleichen Gussformen befinden sich in Paris (Musée national du Moyen Age, Cl. 1661), Bologna und Triest. LL
Entstehungsort stilistisch: Italien (?)
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