Gegossener Spiegel aus einer Kupferlegierung. Die Rückseite des Spiegels hat einen hochgezogenen Rand, gefolgt von einem umlaufenden schmalen Grat. Die Innenfläche zeigt zwei Harpyien mit einem gemeinsamen bekrönten Kopf. Das doppelte Mischwesen aus Vogelleibern und Frauenkopf hat lange aufgefächerte Schwanzfedern und steht zu beiden Seiten einer stilisierten Pflanze über Gabelblattranken. In der Mitte befindet sich eine Öse, an der eine Griffschlaufe befestigt werden konnte, wie es bei chinesischen Spiegeln üblich ist. Die Vorderseite ist glatt poliert. Spiegel aus hochpoliertem Metall fanden nicht nur in der persönlichen Schönheitspflege Anwendung; sie wurden auch für magische und astrologische Zwecke eingesetzt. Von der reflektierenden Oberfläche und den mythischen Mischwesen versprach man sich apotropäische, übelabwehrende Kräfte.
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