Auf einer Töpferscheibe gefertigter Krug aus beiger unglasierter Irdenware mit abgebrochenem Rand und ehemals auf der Schulter aufgesetztem Henkel. Die Schulter betont eine umlaufend eingeritzte Riefe. Der größte Durchmesser befindet sich im oberen Wandungsdrittel. Darunter zieht die Wandung leicht geschwungen ein und endet in einem etwas abgesetzten flachen Standboden. Der Boden ist mittig durchlocht. Auf dem Körper finden sich wenige Pechspritzer, die möglicherweise beim Verschluss des Kruges mit einer Asphaltplombe entstanden. Diese wurde bei der Auffindung entfernt, um an den Inhalt des Gefäßes zu gelangen. Dabei nahm der Rand Schaden. Im Innern fanden sich wohl Kupferhülsen- und Eisenfragmente sowie Asphaltplomben. Der Krug wurde bei den Ausgrabungen eines Hauses der Siedlung al-Maʿarid im Stadtgebiet östlich des Palasts von Ktesiphon gefunden. Das Objekt diente möglicherweise bei einer Füllung mit einer sauren Lösung bzw. einem wässrigen Elektrolyt und isolierter Fixierung im Inneren enthaltener Metallteile als Kondensator, in dem durch anodische Oxidation bzw. Elektrolyse eine elektrische Spannung aufgebaut wurde. Nach vergleichbaren Funden vom Tell Chudschut Rabbuha bei Bagdad werden derartige Gefäße mitunter als Bagdad-Batterien bezeichnet. Diese können als galvanische Elemente hypothetisch bei elektrotherapeutischen Behandlungen oder zur elektrochemischen Oberflächenveredlung von Metallen eingesetzt werden.
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