Fragment einer Schale aus hellbeiger Irdenware mit blauer Bemalung in opaker weißgrauer Glasur. Die steile, fast zylindrische Wandung ist teils vom Abnehmen von der Töpferscheibe in feuchtem Zustand deformiert. Die durch Tauchen aufgebrachte Glasur bedeckt das Schaleninnere und reicht außen vom Rand bis zum Umbruch über dem gestauchten Unterteil. In den Drehrillen zusammengeflossene Glasur ist leicht grün verfärbt. Das Unterteil blieb inklusive des kurzen Fußes mit leicht konkav eingewölbter Standfläche unglasiert, einzelne Spritzer sind auf der Oberfläche verteilt. Während außen unter der Glasur in weitem Abstand schräg gesetzte, bis zu einem Band um die Randlippe geführte blaue Streifen das Gefäß verzieren, ist auf dem Schalengrund in einem Kreis aus zwei Linien ein unter der verwitterten Glasur nicht mehr genau erkennbares Ornament aufgemalt. Es kann sich um ein abstrahiertes florales Motiv oder einen Vogelkörper handeln. Das sparsam eingesetzte Kobaltblau hebt das Stück aus der Masse grün und braun bemalter Gefäße hervor. Die opake Glasur kann ostasiatischen Vorbildern entlehnt sein, wurde aber auf einer eigenständigen Gefäßform aufgebracht. Die Scherbe fand sich bei den Ausgrabungsarbeiten im Baruda-Areal im Stadtgebiet Ktesiphons im oberflächennahen Schutt.
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