Ein römischer Offizier hat in seinem Haus einen kranken Diener und bittet Christus um heilende Segensworte. Als Christus anbietet, persönlich mitzukommen und den Kranken zu heilen, wehrt der Offizier ab – ihm genügen die Worte. Christus erteilt die Worte, woraufhin der Diener zur selben Stunde gesund wird (Matthäus 8,5-13; Lukas 7,2-10; Johannes 4,47-54). Während Christus mit erhobener Rechter spricht, nimmt der sich leicht verbeugende Offizier einer alten Sitte entsprechend die Gabe mit verhüllten Händen entgegen, wozu er seinen Mantelumhang benutzt. In den Evangelien ist davon keine Rede. Das Bild veranschaulicht durch Körpersprache ein Gleichnis auf den reinen Glauben, dessen geistige Kraft im Wort liegt: Der Offizier empfängt die gesprochenen Worte nicht nur mit dem Ohr, das sein kurzer Haarschnitt unverdeckt läßt. Er empfängt sie außerdem mit seinen verhüllten Händen und empfindet sie daher materiell, als ob er sie einwickeln und nach Hause tragen kann.
(Theun-Mathias Schmidt)
Erwerbungsort: Rom
Entstehungsort stilistisch: Stadtrömische Werkstatt
en