Die Fragmente stammen von einem Omophorion, einem schalartigen Band, das zur bischöflichen Gewandung gehörte und um die Schultern getragen wurde. Die ursprünglich zusammenhängenden Fragmente hatten eine Länge von etwa 217 cm, was ungefähr der Hälfte der Gesamtlänge des Bandes entspricht. Auf einem Streifen aus Leinengewebe sind übereinander ovale, kreuz- und rautenförmige Applikationen von wiederverwendeten Seidengeweben im Wechsel mit rechteckigen Bildstickereien angebracht. Letztere stellen Szenen und einzelne Gestalten aus dem Leben Christi dar; von links nach rechts und von oben nach unten: Christus als Lehrer, Christus als Weltrichter, Verleugnung Petri, ein Erzengel und die Auferweckungs des Lazarus (auf dem Kopf entsprechend der ursprünglichen Anordnung), ein Erzengel und die Heilung des Blinden, Christus am Kreuz sowie Maria und Engel vor dem Grab. Ein gestreiftes Seidengewebe bildete wohl eines der beiden originalen Enden.
Im Jahr 2009 wurde eine Radiocarbonanalyse zur Absicherung der Altersrbestimmung vorgenommen. Sie erbrachten eine Datierung von 890-1016 für den leinenen Stickgrund und von 894-1015 für das seidene Ikatgewebe auf dem Fragment rechts in der Abbildung. Beide Werte haben eine Wahrscheinlichkeit von 95,4 %.
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