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Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst Skulpturensammlung [AE 518]
http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ImageAsset&module=collection&objectId=865282&resolution=superImageResolution#5398383 (Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Provenance/Rights: Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst, Staatliche Museen zu Berlin / Dr. Tobias Kunz (CC BY-NC-SA)
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Doppelkapitell mit Säule

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Description

Über zwei gespitzten, sich im Grundriss knapp überschneidenden Schaftringen ragt ein kelchförmiges Doppelkapitell auf, das an allen Seiten mit regelmäßig angeordnetem Laubwerk verkleidet ist. Jeweils an den Ecken und in der Mitte der Längsseiten wächst knapp über dem Halsring ein aufrecht stehendes, dreiteiliges Laubblatt aus dem Stein. Die Rippen des handförmigen, gezackten Blatts sind durch Einschnitte klar markiert; ein vertikaler Schnitt in den Blättern der Längsseiten kaschiert die Schnittstelle zwischen den beiden Kelchen. Zwischen den Blättern befindet sich zurückgesetzt jeweils ein weiteres Blatt mit verdeckten Seitenteilen, dessen oberer Abschluss in einer Ebene mit dem der vorderen Blattreihe liegt. Die Blätter sind Ahornblättern ähnlich, doch ist eine exakte botanische Bestimmung nicht möglich – und wohl auch nicht intendiert. Wie allgemein in der frühgotischen Bauskulptur bestimmte auch hier der ornamentale Wert als Zierform über den Grad der Abstraktion bzw. der Naturnähe.
Größe und Gestalt des allseitig ausgearbeiteten, also ursprünglich freistehenden Doppelkapitells sprechen für die Platzierung in einem Kreuzgang. Dort waren seit dem frühen 12. Jahrhundert Doppelsäulen und -kapitelle die üblichen Stützen der Arkaden. Im Verhältnis zu den fantasievollen Kapitellen der Jahrzehnte um 1200, die aus dem Rheinland nach Berlin gelangten, erscheint AE 518 nüchtern und spannungslos. Dies liegt weniger an der geringeren Qualität, als an einer grundsätzlich geänderten Auffassung von Bauskulptur, die sich in der Region vor allem in dem 1248 begonnenen Neubau des Kölner Doms und verwandten Bauten wie der Zisterzienser-Klosterkirche Altenberg manifestiert. Die Reihung und symmetrische Anordnung des nun fast durchgängig vegetabilen und nicht mehr figürlichen Kapitelldekors hat sich um die Mitte des 13. Jahrhunderts allgemein durchgesetzt.

(Auszug aus: Tobias Kunz, Bildwerke nördlich der Alpen. 1050 bis 1380. Kritischer Bestandskatalog der Berliner Skulpturensammlung, Petersberg, Michael Imhof Verlag 2014)

Entstehungsort stilistisch: Niederrhein

Material/Technique

Kalksandstein

Measurements

Höhe: 22 cm (gesamt: 104 cm); Breite: 43 cm; Tiefe: 29 cm; Höhe: Säulenschäfte: 70 cm, Durchmesser:: 15,5 cm

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Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst

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