Ursprünglich mit Flügeln vorgesehen, knien die Engel auf sechseckigen Plinthen. Sie halten Spruchbänder mit den Inschriften: „Scs. Scs. Scs.“ (Abkürzung für „Sanctus“ = „Heilig“) und „Et q[ui].ve[n]t[ur]us.est“ („und der kommen wird“). Im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg befindet sich eine dritte zugehörige Statuette mit der Inschrift „Consum[m]atum.est“ („es ist vollbracht“). Rechteckige Einschnitte an den Rückseiten der Figuren deuten darauf hin, dass sie als Träger einer größeren Goldschmiedearbeit fungierten (die Muttergottes von Hainrich Hufnagel, siehe Kat. Nr. …, die auch von Engeln getragen wird, verschafft einen Eindruck des möglichen ursprünglichen Zusammenhanges). Da alle drei Inschriften auf Christus hinweisen, ist es nahe liegend, dass das Ensemble als Ganzes Christus gewidmet war. Die Engel sind in Alben gekleidet, liturgischen Gewändern, die von dem Priester oder den Ministranten während der Messe getragen werden. Da die Figuren für den Fuß eines Kelches zu groß sein, können Sie eine figürliche Darstellung Christi getragen haben, wie einen Kruzifix, einen Schmerzensmann, einen Salvator Mundi, oder sogar eine Muttergottes mit Kind. Die Engel weisen eine gewisse Ähnlichkeit mit den Arbeiten des Kölner Bildhauers Meister Tilmann (tätig zwischen 1487 und 1515), es ist daher möglich, dass die Modelle aus dessen Umkreis stammen. JC
Entstehungsort stilistisch: Niederrhein
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