Sein erstes Ölbild schuf Theodor Hosemann 1830; als er 1875 verstarb, hinterließ der »Reformator« der Kinder- und Jugendbuchillustration des 19. Jahrhunderts (A. Rosenberg, Die Berliner Malerschule, Berlin 1879, S. 171) zwischen fünf- und sechstausend graphische Arbeiten und etwa fünfhundert, zumeist kleinformatige Ölgemälde (vgl. L. Brieger, Theodor Hosemann, München 1920). In der Sammlung der Nationalgalerie befanden sich ursprünglich drei Werke: »Tanzvergnügen« von 1839 (Inv.-Nr. A II 281), »Sandfuhrmann in der Mark« von 1855 (seit 1945 verschollen) und »Weinstube« von 1858. Eine Variation des letztgenannten Bildes hatte Hosemann im selben Jahr als Bildbeilage für die Zeitschrift »Argo« lithographiert; einer der beiden am Fenster stehenden Männer war in dieser Fassung laut Ingeborg Becker noch der Maler selbst (vgl. I. Becker, Theodor Hosemann, Ausst.-Kat., Berlin 1983, S. 192). Im Gemälde verzichtete Hosemann, so Becker, auf das Selbstbildnis, stattdessen trägt der Mann mit dem erhobenen Weinglas nun die Züge des englischen Oberingenieurs John Moore. Für die erst 1858 vom König anerkannte Berlin Waterworks Company errichtete Moore seit 1853 gemeinsam mit seinem Mitarbeiter Henry Gill – möglicherweise porträtiert im Herrn daneben – nach englischem Vorbild ein Wasserwerk an der Spree vor dem Stralauer Tor. | Regina Freyberger
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