Conrad Lessing, der Sohn und Schüler des Historienmalers Carl Friedrich Lessing, machte sich vor allem als Landschaftsmaler mit Motiven aus seiner Heimat, den Gegenden um die Eifel, das Rheintal und den Harz, einen Namen. »Impressionismus und Freiluftmalerei scheinen für ihn nicht existiert zu haben«, hieß es 1916 anläßlich der vom Verein Berliner Künstler veranstalteten Gedächtnisausstellung. Vielmehr setze Lessing »die Linie jener romantisch inspirierten Landschaftsmalerei fort, die um die Mitte des vorigen Jahrhunderts maßgebend war und mit deren Empfindungsweise er sich vollgesogen hatte. Mittelalterliche Burgen, wie sie an der Lahn und in der Eifel manchmal Herz und Auge begeisterter Wanderer entzückten, zogen Conrad Lessings Malerfreude vor allem an« (Zeitungsausschnitt, Quelle unbekannt; SMB-ZA, Künstlerdokumentation Conrad Lessing). Auch das Bild »Burg in der Eifel«, das der Künstler selbst in einem Schreiben vom April 1889 als »Gewitterstimmung (französische Schweiz)« (SMB-ZA, I/NG 1747, Journal-Nr. 1889/443) bezeichnete, zeugt mit der dramatischen Wolkenstimmung von einem zutiefst romantischen Landschaftsgefühl; gleichzeitig wird Lessings Interesse für geologische Strukturen offensichtlich. | Regina Freyberger
en