Im Jahre 1864 malte Feuerbach für den Kunstsammler Graf Schack in München das große Bild »Nymphe, musizierende Kinder belauschend« (Sammlung Schack, München). Erste Motivstudien zu diesem Bild entstanden seit 1855. Noch 1864 variierte er die Szene in verkleinertem Maßstab für einen Auftraggeber in Basel (heute Kunstmuseum Basel) und schuf eine Teilkopie der musizierenden Kinder nach dem Bild des Grafen Schack für den Freund Conrad Fiedler (Kunstmuseum Moritzburg, Halle). Unser Bild ist dieser Fassung eng verwandt.
Musizierende Kinder auf einer Felsenbank sind in vielen Werken Feuerbachs anzutreffen; sie entsprechen dessen Vorstellungen von Arkadien. Hier spielt ein Junge in einem antikischen Gewand auf der Mandoline, ein kräftig rotes Haarband schmückt die schwarzen Locken. Sein Nachbar ist mit einem Lendenschurz aus Fell bekleidet und mit einem Goldkettchen geschmückt. Die Farbgebung ist leise und verhalten, dem Motiv eignet eine versteckte Erotik. | Angelika Wesenberg
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