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Nationalgalerie Alte Nationalgalerie [A II 254]
https://id.smb.museum/digital-asset/4466351 (Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Provenance/Rights: Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin / Jörg P. Anders (CC BY-NC-SA)
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Schinkel in Neapel

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Description

1803 brach der 22jährige Karl Friedrich Schinkel (1781–1841) zum ersten Mal nach Italien auf. Zwanzig Jahre später betrat er im Süden Italiens erneut ›klassischen Boden‹: »Die Gegend Neapels hat immer etwas Unglaubliches, und so sehr man sie kennen mag und sich ihr Bild in der Phantasie zurückrufen konnte, sie erscheint immer wie ein überirdischer Traum« (K. F. Schinkel, Reisen nach Italien, Berlin 1979, S. 188). Auf der Rückreise bestellte Schinkel in Rom bei Franz Ludwig Catel, mit dem er seit zwei Jahrzehnten bekannt und auch in Italien unterwegs war, als Weihnachtsgeschenk für seine Frau ein Porträt von sich. »Ganz früh, vor 7 Uhr, ging ich zu Catel, der mich in ein Bildchen hineinmalen wollte, welches ein Zimmer in Neapel vorstellt, aus dessen offenem Fenster man das Meer mit der Insel Capri und die Bäume unter dem Fenster aus Villa Reale sieht, gerade so, wie ich dort gewohnt hatte« (ebd., S. 227).
Das Gemälde entspricht dem Bildnistyp des Bildungsreisenden in südlicher Kulturlandschaft; Johann Heinrich Wilhelm Tischbeins »Goethe in der Campagna« (1786, Städel Museum, Frankfurt am Main) gilt als das berühmteste dieser Art. Vornehm gekleidet sitzt Schinkel in entspannter Haltung und mit aufmerksamem Blick, ein Schriftstück in den Händen haltend, am weitgeöffneten Fenster des Casino Reale in der Via Chiatamone. Über die silbrig-grünen Baumkronen und das Blau des Meeres hinweg schweift das Auge zur violett schimmernden Insel Capri. Das attraktive, bei vielen Italienreisenden beliebte, heute jedoch zerstörte Quartier wurde Schinkel zum Vorbild für seinen im Auftrag von König Friedrich Wilhelm III. errichteten Pavillon im Schloßpark Charlottenburg.
Schinkels Betätigungsfeld und Anliegen der Reise wird vor allem in Korrespondenz zu den am Boden stehenden antiken Kunstobjekten sichtbar. In Begleitung des die königlichen Sammlungen Preußens betreuenden Kunsthistorikers Gustav Friedrich Waagen war Schinkel unterwegs, »um besonders in Beziehung auf die geschichtliche Ordnung der Kunstschätze in dem von ihm für Berlin entworfenen neuen Museumsbau seine Ansichten zu befestigen« (ebd., S. 273). Die antiken Gegenstände, die bronzene Griffphiale und die panathenäische Preisamphora, entstammten der Sammlung des preußischen Generalkonsuls Bartholdy in Rom; sie gingen 1827 in die Berliner Antikensammlung über. | Birgit Verwiebe

Material/Technique

Öl auf Leinwand

Measurements

Höhe x Breite: 62 x 49 cm; Rahmenmaß: 78,5 x 65 x 5,5 cm

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Object from: Nationalgalerie

Die Nationalgalerie umfängt einen Kosmos der Kunst vom 19. Jahrhundert bis in die unmittelbare Gegenwart. Wer sich in ihre Ausstellungen begibt,...

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