Klaus Groth, niederdeutscher Dichter und Literaturhistoriker (1819–1899), erschloß mit dem Gebrauch des Niederdeutschen die Region als literarischen Raum und suchte das heimische Platt der hohen Dichtung zuzuführen. Das war auch bedeutsam, da weite Teile Norddeutschlands noch unter dänischer Herrschaft standen. Er veröffentlichte 1852 und 1871 die zweibändige Sammlung »Quickborn, Volksleben in plattdeutschen Gedichten dithmarscher Mundart nebst einem Glossar«.
Die zwei Bildnisse der Nationalgalerie, die Bokelmann 1891 von Groth malte, sind überraschend klar, fast karg im Aufbau und kühl in der Farbigkeit. Das vorliegende Bild wurde 1892 vom Künstler erworben, es zählte zu den Kriegsverlusten, konnte aber 2005 zurückgewonnen werden. Das zweite Porträt (Inv.-Nr. A I 648) wurde 1895 erworben und sogleich an den Kunstverein Kiel geliehen; dort wurde es 1945 entwendet. Es befindet sich heute, nach Ankauf aus dem Hamburger Kunsthandel, im Museum Schloß Gottorf. | Angelika Wesenberg
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