In ungewöhnlich kühner Komposition hält Karl Bennewitz von Löfen (der Jüngere), der Sohn des gleichnamigen Landschaftsmalers, in seinem Genregemälde den Unterricht in einer Volksschulklasse fest. Steil nach hinten fluchten die dreireihigen Schulbänke mit den konzentrierten Eleven; der Lehrer selbst bleibt außerhalb des Bildfelds. Der reduzierte Aufbau und der Verzicht auf episodenhafte Details lösen das Gemälde gänzlich aus der eher novellistischen Tradition der Düsseldorfer Malerschule, mit der Bennewitz von Löfen während seines Studiums in Kontakt gekommen sein dürfte. Spürbar wird vielmehr der Einfluß von Gotthardt Kuehl oder Max Liebermann, die ihn auch für die Darstellung sozialer Themen sensibilisiert haben dürften. Im Gegensatz zu dem früher entstandenen Porträt seines Vaters (Nationalgalerie, seit 1945 verschollen), ist das Gemälde außerdem freier in der Pinselschrift und schließt sich auch im Kolorit eher an den deutschen Impressionismus an. | Regina Freyberger
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