Achim von Arnim bedauerte in einem Brief an Clemens Brentano vom 23. Oktober 1812, daß Schinkel seine Ölgemälde nicht öffentlich präsentiere: »Aus jungferlicher Scheu, weil er noch nicht als Maler, sondern immer nur als Architekt aufgetreten, hat [Schinkel] seine herrlichen Landschaften nicht ausgestellt, es thut mir recht leid. […] Er hat […] ein hübsches Waldabendbild mit Kindern an einem Wasser beendigt« (Achim von Arnim und Clemens Brentano, Freundschaftsbriefe, Bd. 2, Frankfurt am Main 1998, S. 663 f.). Mit diesem kleinformatigen Gemälde bezog sich Schinkel vermutlich auf seine eigene familiäre Situation, auf die Geburt seiner Töchter Marie (geboren 1810) und Susanne (geboren 1811). Weit ausladende Kastanienbäume im Mittelgrund begrenzen den Blick und gewähren den beiden blondgelockten, in weißen Hemdchen badenden Kindern Geborgenheit. Die Darstellung mit dem Felshang rechts und dem für die Alpenregion typischen Holzhaus links kann als Erinnerung an Schinkels Reise ins Salzkammergut gedeutet werden, die er im Sommer 1811 mit seiner Frau Susanne unternommen hatte. | Birgit Verwiebe
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